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          Podcast in Kirche und Gemeinde

          DekanatPodcast-Pfarrer Stefan Hund

          Stefan Hund hat ein Buch über den Podcast geschrieben. Der Darmstädter Klinikseelsorger möchte das Medium in die Kirche bringen. "Podcast hat das Potenzial, zu einer der digitalen Schlüsseltechnologien auch in der kirchlichen Kommunikation zu werden", sagt er. Mit seinem Buch gibt er eine perfekte Anleitung, dies in Kirche und Gemeinde umzusetzen.

          Eine der Möglichkeiten auf dem digitalen Marktplatz
          Klinikseelsorger Stefan Hund veröffentlicht Handbuch über Podcast in Kirche und Gemeinde

          Von Rebecca Keller

          DARMSTADT. „Starte deinen Podcast“ heißt ein Praxis-Handbuch, das Pfarrer Stefan Hund jetzt veröffentlicht hat. „Kirchliche Arbeit in ganz neuer Dimension“, sagt der Klinikseelsorger über das digitale Audioformat.
          Kaum ein anderer ist in Sachen Podcasts so versiert wie er: Stefan Hund hat vor drei Jahren begonnen, sich in das Medium einzuarbeiten. Jetzt hat der Podcast-Pfarrer ein Buch darüber geschrieben: „Starte Deinen Podcast – Sprich in das offene Ohr Deiner Gemeinde und erreiche ihr Herz“ heißt es und stellt ein Praxis-Handbuch für Kirche und Gemeinde dar. Den allgemeinen Trend der Podcasts auch in die Kirche zu bringen, das hat sich Stefan Hund vorgenommen. Mit dem Handbuch wolle er vor allem „seine Kolleginnen und Kollegen unterstützen“, Podcasts in verschiedenen kirchlichen Bereichen einzusetzen, wie er sagt. Ob ein Vorstellungsgottesdienst als Podcast, ein 3-Minuten-Tagesimpuls oder ein 10-Minuten-Beitrag für den Seniorenkreis, Kostproben des Kantors oder ganze Gemeindeporträts für Dekanatswebsites – die Möglichkeiten von Podcasts seien unbegrenzt, so der Seelsorger. Das Wichtigste dabei: Beziehung schaffen, vielleicht auch zu manchem, der diese zur Kirche bereits verloren hat. „Warum nicht ein Podcast eines ‚Whiskey-Pfarrers‘ oder einer ‚Biker-Pfarrerin‘?“, sagt Stefan Hund. Dabei sind Podcasts mobil anwendbar, ob im Auto, im Zug, beim Joggen oder Bügeln. Auch ältere Menschen verfügten heute über Smartphone oder Tablet, um diese abzurufen, so Hund.

          Anlass zu dem Buch war, dass der Seelsorger, der mit halber Stelle im städtischen Klinikum in Darmstadt tätig ist, sah, wie einsam Patientinnen und Patienten waren, als sie nicht besucht werden durften. Da seien Podcasts eine Möglichkeit gewesen, „Beziehung zu pflegen und auch Trost zu spenden“, wie Stefan Hund sagt. Und weil er selbst in den Corona-Monaten etwas mehr Zeit hatte, habe er entschieden, ein Handbuch zum Thema zu schreiben. Denn „Podcasts sind in“, sagt er und kann es auch belegen: Waren es Ende 2019 noch 30.000 deutschsprachige Podcasts auf dem Markt, werden es Ende dieses Jahres rund 100.000 sein, weiß der Seelsorger, der auch als Berater und Coach tätig ist. Gerade in der Corona-Zeit habe die Nutzung stark zugenommen. Sie etablierten sich immer mehr als „ernstzunehmende Bildungsquelle und Lebenshilfe“, vor allem als „Personen-Marke“, bei der Podcaster bei ihren Zuhörerinnen und Zuhörer zur „besten Freundin“ oder zum „besten Freund“ werden, denn „die Kirche braucht Influencer“ im Sinne des Priestertums aller Gläubigen, so Hund.

          Pfarrer Stefan Hund startete 2017 mit seinem ersten Podcast „Neues aus der Klinikseelsorge“, in dem er bis heute 86 Folgen aufgenommen hat und die über 15.000 mal heruntergeladen wurden. Er widmete ein Studienquartal dem Thema „Podcast als digitaler Markenbotschafter für evangelische Klinikseelsorge und Kirche“. Sein erstes Interview führte er hier mit Kirchenpräsident Dr. Volker Jung zum Thema „Zeit haben und einen heiligen Raum öffnen“. Auch Dr. Eckart von Hirschhausen befragte er. Seinen zweiten Podcast „Stillezeit – Zukunft ruft an“ begann er im Herbst 2018, stellte diesen aber wieder ein. Erst gut ein halbes Jahr alt ist sein dritter Podcast „Stundenull-Talk“ mit Unternehmern, die eine Lebenswende vollzogen haben, abrufbar auf allen gängigen Podcast-Platformen, Spotify, YouTube und sehr bald auch über Alexa.

          In der Kirche sei Podcast bisher kaum beachtet worden, sagt Hund. Das sollte sich nach seiner Meinung ändern. Seinen Beitrag leistet er mit seinem „Mini-Handbuch“ mit immerhin 112 Seiten, das darüber informiert, „was Du brauchst, um zeitnah, kostengünstig und leistbar Deinen eigenen Podcast so professionell wie möglich zu starten – und mit einer guten Botschaft bei den Dir anvertrauten Menschen zu sein“. Stefan Hund duzt seine Leserinnen und Leser im Buch, da er auch für den Podcast empfiehlt: „Mit ‚Du‘ bist Du besonders bei persönlichen Themen sehr nahe an Deinem Hörer.“

          In dem Buch mit zwölf Kapiteln erklärt Stefan Hund zunächst die Vorteile und die Funktionsweise von Podcasts. Er verspricht einen „hohen Awareness-Faktor für Dich und Dein Thema“. Ohrstöpsel transportierten bei den Hörerinnen und Hörern „Deine Stimme direkt ins Ohr, vielleicht sogar direkt in ihr Herz – und Du bleibst mit Deiner Botschaft im Kopf.“ Dies bringe zugleich eine hohe Verantwortung mit sich. Hund transportiert seine Leidenschaft für das Medium Podcast, eine „gute Mischung aus Online- und Offline“, kurzweilig und wortgewandt: „Am Anfang ist die erste Begegnung mit Deinem Podcast wie Flirten. Wenn die Stimme ein Kribbeln erzeugt, ist die Bereitschaft hoch, dem Gegenüber einen Augenaufschlag an Aufmerksamkeit zu schenken.“ Und Hund ist überzeugt: „Du wirst Deine Hörer noch viel intensiver und intimer erreichen, als Du es Dir vor Corona und Social-Distancing je hast vorstellen können.“

          Acht Punkte zählt der Autor als Vorarbeit auf: 1. Eine Botschaft („Deine Kirche(ngemeinde) und Dein Glaube braucht aktive Kommunikation alias Marketing.“), 2. Ressourcen (Zeit und Geld), 3. 10 vorproduzierte Folgen, 4. Überprüfung der Motivation, 5. Mehrwert für den Hörer, 6. ein Avatar als Muster-Hörer, 7. Zielgruppen erschließen und 8. Das „Warum“ vor Augen. Dann geht es ums Zeit- und Geldbudget, wobei Stefan Hund glaubhaft vermittelt, dass es nicht mehr als 250 Euro Grundinvestition kosten würde, einen Podcast zu starten, Smartphone oder Tablet vorausgesetzt. Dazu kommen noch geringe laufende Kosten fürs Hosten.
          Im Bereich Technik gibt er einen umfangreichen Überblick über Mikrofontypen, Programme für Interviews und die Basis-Software für Aufnahme und Schnitt. Hund erklärt, was es mit „Shownotes“, also den Inhaltsbeschreibungen einer Episode, auf sich hat, genauso wie mit der Bedeutung des Coverbilds für die Erkennbarkeit und mit der Musikgestaltung. Jeweils ein eigenes Kapitel widmet er dem Thema „Hoster“, dem Online-Versender der Podcasts, dem juristischen Umfeld und dem „Listbuilding“, also dem Adressen-Erhalten, um eine Beziehung zu dem Hörer oder der Hörerin aufzubauen.

          Stefan Hund beschreibt fünf Gewinne beim Podcasten als “Return on Invest“, an erster Stelle steht Vertrauen. Im Kapitel „Highway to Tell“ beschreibt er, wie er es in 15 Minuten schafft, eine Podcast-Episode nach der Aufnahme online zu stellen. Hund bietet zudem an, bei der Einrichtung der Technik zu einem „Spezial-Kirchen-Festpreis“ behilflich zu sein. Abschließend fasst er mit einer „Checkliste für Deinen erfolgreichen Start“ noch einmal alle To-Dos zusammen.

          „Podcast hat das Potenzial, zu einer der digitalen Schlüsseltechnologien auch in der kirchlichen Kommunikation zu werden“, davon ist Pfarrer Stefan Hund überzeugt. Ebenfalls davon, dass Podcasting beim Kirche-Bauen ein wichtiger Baustein sein kann.   

          Stefan Hund: Starte Deinen Podcast. Praxis-Handbuch für Kirche und Gemeinde. 112 Seiten. Als Kindle (4,99 Euro) und Taschenbuch (8,80 Euro) bei Amazon: bit.ly/PodcastKirche. Weitere Informationen unter: www.podcast-klinikseelsorge.de , www.stundenull-talk.com.

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