Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim

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          Die Pfarrerin der Ingelheimer Burgkirchengemeinde, Angelika Beck, im Ruhestand

          Ein gemeinsamer Gottesdienst als Abschiedsgeschenk

          H.WiegersPfarrerin Angelika Beck (rechts) bei ihrer Entpflichtung durch Dekan Olliver Zobel in der Ingelheimer Burgkirche.

          Unter dem Motto "Zur Freiheit befreit" stand der Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin Angelika Beck in der Ingelheimer Burgkirche. Der Gottesdienst, der gleichzeitig auch ein gemeinsamer Reformationsgottesdienst der Ingelheimer Kirchengemeinden war, war mit seiner Musik auch ein kleines Fest der Kirchenmusik.

          H.WiegersDa Corona-bedingt beim Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin Beck am Reformationstag ein Gesang der Gemeinde nicht möglich war, sangen neben Solisten und der Schola der Burgkirchengemeinde die Ingelheimer PfarrkollegInnen ein Kirchenlied gemeinsam in der Apsis der Burgkirche.

          Dieser Gottesdienst war viel mehr als „nur“ ein Festgottesdienst zur Verabschiedung der langjährigen Pfarrerin der evangelischen Burgkirchengemeinde Angelika Beck, denn er war auch der Gottesdienst zum Reformationsfest, nicht nur der Burgkirche, sondern aller sechs evangelischen Gemeinden Ingelheims. Dazu war er ein kleines Fest der Kirchenmusik, mit Liedern des Reformators Martin Luther und des wohl bedeutendsten deutschsprachigen Kirchenliederdichters Paul Gerhard sowie geistlichen Solokonzerten des Barockkomponisten Heinrich Schütz. Das Motto des Gottesdienstes „Zur Freiheit befreit“ war nicht nur das Thema der Entpflichtung Angelika Becks als Pfarrerin durch Dekan Olliver Zobel, sondern auch der rote Faden für drei Predigten, die von drei der insgesamt fünf mitwirkenden evangelischen Ingelheimer PfarrerInnen gehalten wurden.

          „Eine kirchliche wie persönliche Reformation“

          Mit großer Vorfreude hatte die scheidende Pfarrerin der Burgkirche auf diesen nunmehr sechsten Ingelheimer Reformationsgottesdienst in ihrer geliebten Burgkirche hingearbeitet: „Diese gemeinsame Reformationsfeier als neue Ingelheimer Tradition zu etablieren“, begrüßte Pfarrerin Beck die BesucherInnen ihrer Verabschiedung, „das war eines meiner Herzensprojekte und so hat es für mich eine besondere Bedeutung, meine Versetzung in den Ruhestand mit genau diesem Gottesdienst zusammen zu feiern. In einer Zeit, in der für die Kirche weitgehende reformatorische Veränderungen anstehen, werde ich jetzt vom aktiven Pfarrdienst entbunden. Das ist auch ganz privat für mich nun eine besondere Art der Reformation.“ Und so hat das Motto des Gottesdienstes eine ganz persönliche Bedeutung für die Pfarrerin, die nun befreit von den zahlreichen Verpflichtungen des Pfarrberufs mehr ihren kunsthistorischen Neigungen folgen möchte.

          Von der Freiheit, auf andere Rücksicht nehmen zu können

          In der Bibel, so Pfarrerin Beck, fänden sich, „lauter Geschichten von Befreiungen“. Das Motto dieses Ingelheimer Reformationsgottesdienstes „Zur Freiheit befreit“ sei ein biblischer Fanfarenstoß, ja, die ‚Marseillaise‘ des Christentums. Die Pfarrerin der Ingelheimer Gustav-Adolf-Kirchengemeinde, Petra Lohmann, und der Pfarrer der Ingelheimer Versöhnungskirchengemeinde, Peter Fleckenstein, die vor der abschließenden Predigt von Pfarrerin Beck in der Kanzel der Burgkirche standen, griffen das Thema „Freiheit“ dann sehr unterschiedlich auf. Während Pfarrerin Lohmann das Thema „Freiheit“ unter dem Aspekt der uns derzeit bedrängenden Corona-Pandemie erörterte und zu dem Schluss kam, dass es darum gehe zu lernen, in Freiheit miteinander zu leben und „so frei zu sein, uns für das Wohl der Gemeinschaft auch einmal zurückzunehmen“, erläuterte Pfarrer Fleckenstein die Freiheit, wie Luther sie auffasste. „Innerlich frei und äußerlich gebunden, so sah sich Martin Luther. Ich bin frei zu denken, zu reden, zu handeln, allerdings nicht um mich selbst hervorzutun, sondern mit Blick auf den Nächsten, der jetzt noch eingeschränkt leben muss, der sich nach Freiheit sehnt.“ Und so gab der Gottesdienst auch etwas zum Nachdenken mit auf den Weg.

          Prominente Gäste würdigen Lebensleistung von Pfarrerin Beck

          In seiner Abschiedsansprache wünschte Dekan Olliver Zobel Pfarrerin Beck für die Zukunft „Ein Leben in Freiheit, in dem Sie loslassen können und die Gemeinde hoffentlich bald auch wieder in guten Händen eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin wissen“. Landrätin Dorothea Schäfer dankte der Pfarrerin für „den Weg, den wir seit der Burgkirchenrenovierung gemeinsam gehen konnten“ und der Ingelheimer Oberbürgermeister Ralf Claus für die angenehme, stets offene und faire Zusammenarbeit: „Sie waren Seelsorgerin, Managerin, Finanzverwalterin und Werbeträgerin in Sachen Kirche“. Der Gemeindereferent der katholischen Kirche Ingelheim, Jürgen Heckmann, dankte Angelika Beck für die gute Ökumene, den großen Elan und ihre vielen Ideen. Der Vorsitzende des Kirchenvorstands der Burgkirchengemeinde, Ulrich Romanowski, hatte gar einen ganzen Koffer von Abschiedsgeschenken mit dabei. Sichtlich bewegt dankte er der „Fulltime Pfarrerin“ der Burgkirche im Namen des Kirchenvorstands für ihren 245-monatigen Dienst sowie sage und schreibe um die 1000 Gottesdienste in der Burgkirche. Pfarrerin Beck stimmte abschließend ein Danklied an und überließ der Burgkirchengemeinde ein luthersches Apfelbäumchen zum Einpflanzen im Kirchhof. Nach fast zwei Stunden endete der außergewöhnliche Reformationsgottesdienst, an dessen Gelingen das musikalische Rahmenprogramm großen Anteil hatte. Mitgewirkt haben die Schola der Burgkirche (Leitung: Patricia Steinfeld), die Organistin der Burgkirche, Dr. Maria Abrudan, der Posaunist Konrad Waßmann sowie die Sängerinnen Sylva Bouchard-Beier und Beate Groth. Da aufgrund der drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen die Anzahl der GottesdienstbesucherInnen nur auf Mitwirkende und Ehrengäste begrenzt war, wurde der Abschiedsgottesdienst von Pfarrerin Beck als Video aufgezeichnet. In der kommenden Woche wird der Gottesdienst daher auf dem YouTube-Kanal des Dekanates Ingelheim-Oppenheim (https://www.youtube.com/channel/UCfSCvMkXdbN3K1-H2_R2KGQ) abrufbar sein.

           

           

           

           

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