Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim

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          Pfarrerin Norina Mutzek in der Bingen-Büdesheimer Christuskirche verabschiedet

          „Es ist gut, dass sich das Leben verändert“

          K. WeberDie Liturgen des Abschiedsgottesdienstes von Pfarrerin Norina Mutzek in der Binger Christuskirche (v.l.): Pfarrerin Angelika Meder, Marion Reinhart, der Propst Dr. Klaus-Volker Schütz, Pfarrerin Mutzek, Pfarrerin Erika Hagemann und Pfarrerin Heike Corell

          „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Dieser Bibelvers aus Hebräer 13,14 stand im Mittelpunkt des festlichen Gottesdienstes am 9. Januar 2022 zur Verabschiedung von Pfarrerin Norina Mutzek in den Ruhestand.

          K. WeberPfarrerin Mutzek bei ihrer Abschiedspredigt in der Binger Christuskirche

          Von Karin Weber

          Sonnenstrahlen funkelten am ersten Sonntag nach Epiphanias durch die bunten Glasfenster der Christuskirche, tauchten den offenen Kirchraum in farbiges Licht. Die bunten Facetten unterstrichen das vielfältige Bild der suchenden Christen, das die Pfarrerin der Evangelischen Christuskirche in Bingen-Büdesheim in ihrer Ansprache eingehend beleuchtete.

           

          "Immer mit dem Vertrauen ausgestattet: Gott geht mit uns!“

           

          Zum Beginn ihrer Amtszeit in der Binger Gemeinde, die am 1. April 2014 begann, habe eine Dampferfahrt auf dem Rhein ihr Gelegenheit gegeben, die neue rheinland-pfälzische Heimat kennenzulernen, berichtete die gebürtige Berlinerin. Das Vorbeiziehen an unterschiedlichen Landschaften, aber auch das Halten zum Ein- und Aussteigen der Mitfahrenden, könne eine Metapher für ihren Lebensweg sein, sagte Norina Mutzek. Die 63-Jährige berichtete von Menschen, die sie auf ihrem beruflichen Werdegang begleiteten, von denen sie sich jedoch manches Mal wieder verabschieden musste. „Das hat mir vor Augen geführt, das wir als Christen ein Leben lang unterwegs sind.“ Der Blick auf den ausgesuchten Bibelvers mache ihr dabei deutlich: „Es ist gut, dass sich das Leben verändert und nichts bleibt, wie es ist. Immer mit dem Vertrauen ausgestattet: Gott geht mit uns!“ Das Aufbrechen zu neuen Ufern sei stets verbunden mit der Zusage, Gottes Segen reist mit. Die Pfarrerin verglich dies mit einer unterhaltsamen Schiffsreise, auf der ab und an eine Böe oder sogar ein Sturm aufkommen könne. Die Kunst bestehe darin, so Norina Mutzek in ihrer Ansprache, gelassen in die Zukunft zu schauen. Denn gewiss sei, selbst wenn alle längst ausgestiegen seien, bleibe der Kapitän – Gott – noch an Bord. Gott erinnere daran, dass nichts von Dauer sei und wir nur Gäste auf dieser Welt seien, um gemeinsam mit anderen das Beste daraus zu machen. „Nur gemeinsam lässt sich die zukünftige Stadt finden. Aber noch, noch sind wir auf der Suche nach ihr.“

           

          Indien, Großbritannien, Westafrika

           

          Norina Mutzek blickt auf ein facettenreiches Berufsleben zurück: Nach drei Semestern Geschichte und Theologie an der Pädagogischen Hochschule Berlin entschied sich die heute 63-Jährige für das Studium der Theologie in Tübingen, Marburg, Mainz und Berlin. Das theologische Spezialvikariat verbrachte die Pfarrerin in Indien. Auf Pfarrstellen ab 1989 in Rüsselsheim und ab 1991 in Offenbach folgten sechs Jahre Jahre im Auslandspfarramt in Großbritannien. Nach weiteren fünf Jahren in Rüsselsheim zog es Norina Mutzek für viereinhalb Jahre nach Westafrika, als ökumenische Mitarbeiterin des Evangelischen Missionswerkes in Solidarität (EMS) in der Presbyterian Church of Ghana. Seit 1. April 2014 ist die Theologin mit voller Stelle Pfarrerin der Evangelischen Christuskirche in Bingen-Büdesheim. Norina Mutzek liegt die Ökumene am Herzen. In ihrem Ruhestand, den sie zum 1. Februar 2022 antritt, zieht es die auslandserprobte Seelsorgerin wieder in die Ferne. Im Herbst möchte sie vertretungsweise für einige Monate eine Auslandspfarrstelle übernehmen.

           

          „Wir brauchen uns keine Sorgen um dich zu machen, du steckst immer voller Pläne.“

           

          An die gemeinsame Vikariatszeit erinnerte Dr. Klaus-Volker Schütz bevor er als Propst für Rheinhessen und das Nassauer Land Norina Mutzek aus ihrem Dienst entpflichtete. Mit Humor berichtete der Propst für Rheinhessen und Nassauer Land von der gemeinsamen Studienfahrt junger Vikare vor 33 Jahren in die damalige DDR, über die sogar auf der Titelseite der Zeitung „Neues Deutschland“ berichtet worden sei. Von Norina Mutzek zeichnete er das Bild einer Kollegin, „die immer gerne unterwegs war und dabei über den Tellerrand hinaus geschaut“ habe. Stationen einer beruflichen Biografie seien schnell erzählt, sagte Dr. Klaus-Volker Schütz als Mitglied der EKHN-Kirchenleitung. Der Theologe würdigte die Arbeit der Pfarrerin daher mit dem Hinweis darauf, wie viel Herzblut doch in jeder einzelnen Station stecke. Für diese vielfältigen Dienste dankte er, nicht ohne zu erwähnen, dass Nachfolgende auf dem Tun der Theologin aufbauen könnten. Der Propst, der selbst im September in den Ruhestand geht, ergänzte schmunzelnd: „Wir brauchen uns keine Sorgen um dich zu machen, du steckst immer voller Pläne.“ Dabei nahm er das Bild des wandernden Gottesvolks auf: „Christen sind nomadische Menschen, die einem Stern folgen, der aufgegangen ist über ihrem Leben.“

          Segensworte zur Verabschiedung von Pfarrerin Norina Mutzek sprachen Marion Reinhart, Pfarrerin Angelika Meder und Pfarrerin Erika Hagemann. An der feierlichen Gestaltung des Gottesdienstes beteiligten sich Pfarrerin Heike Corell (Christus- und Johannesgemeinde) und Mitglieder der Gemeinde. Der Kirchenvorstand dankte der scheidenden Seelsorgerin mit würdigenden Botschaften, verpackt in einem bunten Anerkennungsfeuerwerk.

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