Ihre Fröhlichkeit und ihr Gottvertrauen erleuchten förmlich den kleinen Gruppenraum der Saalkirche: Die Ingelheimerin Josefine Martin strahlt, wenn sie von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die evangelische Kirchengemeinde berichtet. Seit drei Jahren arbeitet die 50-jährige im Kindergottesdienst-Team der Ingelheimer Saalkirche mit. Gerne erklärt sie, warum das für sie so wichtig ist: „Ich möchte Kindern die Gewissheit geben, dass sie von Gott behütet sind und auf seinen Segen vertrauen können.“
Als gebürtige Mainzerin engagierte sich Josefine Martin zunächst in der katholischen Kirche, sang sogar im Mainzer Domkammerchor mit. „Mein Glaube“, erzählt sie, „hat mich durch die Pubertät und durch Lebenskrisen getragen.“ Als sie dann aus Mainz wegzog, gab sie zunächst ihre enge Bindung zur Kirche auf. Das änderte sich erst, als sie – in Ingelheim wohnend – eine gute Gemeinschaft für ihren Sohn Arthur suchte. „Ich wollte, dass mein Kind mit dem Gefühl aufwächst, da ist Gott, der mich hält“.
Ihre Wahl fiel auf den Kinderchor der evangelischen Saalkirchengemeinde, der von den Kirchenmusikern Carsten und Iris Lenz geleitet wird. Die berufstätige Mutter lernte die Pfarrerinnen der Gemeinde kennen, Anne Waßmann-Böhm und Jessica Grünenwald, und war begeistert von „dieser Warmherzigkeit und Offenheit für uns und unsere Kinder.“ Als sie wieder einmal mit anderen Müttern auf das Ende der Kinderchorproben wartete, wurde Josefine Martin von Pfarrerin Grünenwald angesprochen. Die Pfarrerin fragte, ob sie nicht Teil des Kindergottesdienstteams werden wolle. „Da habe ich“, erinnert sich die Pädagogin, „aus tiefstem Herzen ‚Ja‘ gesagt“.
Als Lehrerin brachte Josefine Martin beste Voraussetzungen für die pädagogische Ausgestaltung von Kindergottesdiensten mit. Regelmäßig ist sie seitdem bei den Kigo-Teamtreffen dabei, die von Pfarrerin Grünewald koordiniert werden, und plant die Umsetzung der gemeinsam beschlossenen Themen. Sohn Arthur ist bei den Kindergottesdiensten dabei und unterstützt seine Mutter. Begeistert berichtet er, wie die Kinder vor kurzem „aus ungekochten Spaghettis und Marshmallows einen Turm zu Babel gebaut“ hätten.
Nach drei Jahren im Kigo-Team dabei, blickt Josefine Martin zufrieden zurück: „Hier hatten und haben wir die Möglichkeit, Menschen, die ansonsten keine Berührungspunkte zum Glauben haben, für die Kirche zurückzugewinnen. Wir erreichen die Eltern, indem wir die Kinder annehmen.“ Besonders schön findet sie, dass im Familiengottesdienst jedes Jahr die Kinder gesegnet werden. „Dieses Segnen ist spürbar“, erklärt sie, „Da entsteht eine spirituelle Energie.“ Kein Wunder, dass der Sohn von Josefine Martin sich in einem Familiengottesdienst taufen ließ. „Das war“, erinnert sich Josefine Martin, „sehr bewegend – auch weil der Kinderchor im Gottesdienst gesungen hat.“