20 Mobilien in sechseinhalb Stunden

Der Tag war von 9:00 Uhr morgens bis 15:30 Uhr nachmittags eng getaktet. 20 Mobilien galt es an diesem 7. März in den Gemeinden des Nachbarschaftsraums Bingen zu besichtigen. So war es kein Wunder, dass sich die Beteiligten der ersten Gebäude-Bereisung im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim pünktlich am Startpunkt, der evangelischen Johanneskirchengemeinde in Bingen, einfanden. Gemeinsam wollte man Kirchen, Gemeindehäuser- und -büros näher in Augenschein nehmen.

Der Tag war von 9:00 Uhr morgens bis 15:30 Uhr nachmittags eng getaktet. 20 Mobilien galt es an diesem 7. März in den Gemeinden des Nachbarschaftsraums Bingen zu besichtigen. So war es kein Wunder, dass sich die Beteiligten der ersten Gebäude-Bereisung im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim pünktlich am Startpunkt, der evangelischen Johanneskirchengemeinde in Bingen, einfanden. Gemeinsam wollte man Kirchen, Gemeindehäuser- und -büros näher in Augenschein nehmen. Gebäudebereisungen wie diese finden in der gesamten Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau statt. Teilnehmen können Haupt- und Ehrenamtliche der Gemeinden und des Dekanats. Begleitet werden sie durch Vertreter/innen des EKHN-Baudezernats und der Regionalverwaltung. Vor Ort ist es möglich, sich einen guten Überblick über Größe, Zustand und die Nutzung der Gebäude zu verschaffen. Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden können zugleich über den eigenen Gemeinde-„Tellerrand“ schauen und sich austauschen.   Eingebettet ist die Bereisung in den Transformationsprozess ekhn2030, mit dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die Weichen für die Zukunft ihrer Kirche stellen will. Denn: Kirche muss sich heute neu aufstellen. Zu den Zielen des Prozesses gehört die Erstellung eines Gebäudebedarfs- und Entwicklungsplans, mit dem zum einen eine Reduzierung der kirchlichen Baulast erreicht, aber vor allem ein Gebäudebestand geschaffen werden soll, der funktionaler, nachhaltiger und wirtschaftlich tragfähig ist. Die Bereisungen der Gebäude, wie sie in den Nachbarschaftsräumen des Dekanats Ingelheim-Oppenheim stattgefunden haben, dienen dazu, die Gemeinden selbst zu beteiligen und den Prozess maximal transparent zu machen. Gemeinsam ging die Reise von der Binger Johanneskirchengemeinde zur Binger Christuskirchengemeinde, weiter nach Grolsheim, Gensingen, Horrweiler, Aspisheim, Wolfsheim, St. Johann, Zotzenheim und Welgesheim. Und auch wenn der „Reiseplan“ durch die Nachbarschaft auf den ersten Blick knapp terminiert war, blieb doch genügend Zeit sich in den Gebäuden gut umzusehen. Dabei konnte man so ganz „nebenbei“ entdecken, wie unterschiedlich die Gotteshäuser der Region gestaltet sind. Multifunktionale Gestaltungen wie in der Binger Johanneskirche wurden als beispielhaft genauer in Augenschein genommen. Die jeweils zuständige Pfarrperson gab in der Regel Auskunft über die Nutzung der Gebäude. Und die Architektin Dorothee Reiniger-Pointner als Ansprechpartnerin für den Gebäudebedarfs- und Entwicklungsplan des EKHN-Baureferates fragte in den Gemeindehäusern nach, von welchen Gruppen und zu welchen Gelegenheiten die Gebäude genutzt werden. Die Kirchenarchitektin Larissa Milz von der Regionalen Baubetreuung der EKHN in Alzey konnte zusätzliche Details zur Architektur und Baugeschichte beisteuern und auf dem Weg von Gebäude zu Gebäude tauschten die haupt- und ehrenamtlichen Teilnehmenden manchmal auch ganz praktische Tipps aus, z. B. zu der Frage, welche Firmen in der Region die vorgeschriebene regelmäßige Inspektion der Blitzschutzanlagen anbieten. Am Ende der Bereisung nahmen die Teilnehmenden einen guten Überblick insbesondere über die zur Verfügung stehenden Versammlungsflächen im Nachbarschaftsraum mit, während Dorothee Reiniger-Pointner weitere Details für die von der EKHN-Bauverwaltung noch zu erstellenden Gebäudesteckbriefe sammeln konnte. Diese Erhebungen bilden zusammen mit der Bereisung und weiteren Unterlagen die Basis für drei unterschiedliche Gebäudekonzepte, die die EKHN-Bauverwaltung für jeden Nachbarschaftsraum ausarbeitet. Diese Konzepte werden durch die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden in je zwei Workshops pro Nachbarschaft diskutiert, weiterentwickelt und priorisiert. Die modifizierten Konzepte aus den Nachbarschaften gehen an den DSV zurück und werden von diesem mit Blick auf das gesamte Dekanat zu einem Gebäudebedarfs- und -entwicklungsplan ausgearbeitet, der dann der Dekanatssynode 2026 zur Abstimmung vorgelegt wird.